Géza Ákos Molnár 2. Juni 2020
Ich habe es bis vor kurzem auch nicht gewußt. Aber jemand, den Sie wahrscheinlich auch kennen, weiß, was das ist. Er bezeichnet sich selbst als einen Possibilisten.
Der österreichische Altbundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel erzählt in einem Interview folgendes:
„Auf die Frage ‚Sind Sie Optimist oder Pessimist?‘ habe ich früher immer geantwortet: ‚Optimist, denn Pessimist ist der einzige Mist, auf dem nichts wächst.‘
Heute gefällt mir der dritte Begriff, er stammt von Hans Rosling, besser. Ein Possibilist findet immer eine bessere Alternative und schafft sich und anderen eine bessere Welt.“
Wer ist Hans Rosling? Ich habe nachgesehen: ein Schwede, leider schon 2017 verstorben, Mediziner und Statistiker. Wieso nur erinnert mich diese Fächerkombination jetzt an die Gegenwart?
Dr. Rosling war hochangesehener Professor, der seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in die internationale Politik eingebracht hat. Dort wird er wohl nicht lethargisch in merkel’schen und kurz’schen Alternativlosigkeiten gedacht haben, sondern sich ganz praktisch als Possibilist engagiert haben.
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Ich bin froh, daß ich das Wort Possibilist kennengelernt habe. Wie Zitate sammle ich auch neue Begriffe oder für mich neue Wörter aus dem alten oder modernen Deutsch. Sie lassen sich oft wunderbar in guten Reden verwenden.
Possibilist. Nehmen Sie dieses Wort auch in Ihren Wortschatz auf?
Das Interview mit Dr. Schüssel ist anläßlich seines 75. Geburtstages am 7. Juni 2020 in der Kronenzeitung vom 31.5.2020, S.40 ff. erschienen; das oben Zitierte: a.a.O., S.40. Online hier nachzulesen.
Schlagwörter: Angela Merkel, Neologismus, Wolfgang Schüssel, Wortschatz, Hans Rosling, Sebastian Kurz.
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