Géza Ákos Molnár 10. Feber 2025
Heute zitiere ich für Sie aus zwei Krimis, die ich gesehen habe. Ich bewundere Drehbuchautoren für ihre Ideen.
Warum Drehbuchautoren die besten Schreiber sind? Weil sie immer gezwungen sind, die Redeabschnitte ganz, ganz kurz zu halten. Im Film kommt es ja auf jede Sekunde der vorgegebenen Spielfilmlänge an.
Wilsberg-Krimi. Dialog zwischen Kommissar Overbeck und als Zeuge befragtem, überheblich auftretenden Anwalt in Anwesenheit der Hauptkommissarin Anna Springer:
Anwalt, zur Hauptkommissarin gewandt: „Ich fürchte, Ihr Kollege kennt unseren Stundensatz nicht.“
Kommissar Overbeck: „Das klingt jetzt schon ein wenig arrogant, finden Sie nicht?“
Anwalt: „Nein. – Nein! Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.“
Was für ein Satz !!
Quelle: Wilsberg – ZDF 08.02.2025
Das war in meiner Jugend ein weit verbreiteter Sager. Ich hatte ihn schon vergessen oder wegen seiner schier unermeßlichen Entfernung von der Wirklichkeit verdrängt.
In den Sinn gekommen ist er mir erst wieder, als ich im Krimi München Mord hörte, wie die junge Kommissarin ihrem Kameraden folgendes an den Kopf warf, als er ob ihrer Einschätzung des Sachverhalts sein Haupt etwas zur Seite neigte, aber eh nichts sagte, sondern sie nur vielsagend ansah:
„Weißt Du, was Dein Problem ist als Mann? — Du verstehst Unlogik einfach nicht!“
Bald darauf sagt er ihr, logischerweise streng dem Gesetz der Logik der Zoologie folgend folgendes:
„Die hat der Tote geschwängert. — Also, bevor er posthum wurde.“
Quelle: München Mord – ZDF 19.01.2025
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