Der Panamakanalskandal

Géza Ákos Molnár 13. Dezember 2014


Der Panamakanalskandal und wozu er heute nützlich ist.
Tippen Sie Panamakanalskandal einmal ganz schnell.

Ist es Ihnen auf Anhieb gelungen? Ich gratuliere! Mir nicht.

Und jetzt sagen Sie es laut, als wäre es ein Allerweltswort: Panamakanalskandal

Also, wenn ich dieses Wort in eine Rede einbaue, gehöre ich zu denen, die das vorher laut einüben müssen. Sonst stolpere ich da garantiert drüber: 
pA-nA-mA-kA-nAl-skAn-dAl.

Auf das Wort hat mich der Literaturkritiker Hellmuth Karasek gebracht. Beim Markus Lanz hat er erzählt, daß  das das deutsche Wort mit den meisten ‚A’s.

Diesen  Skandal hat’s beim Bau des Kanals in Panama wirklich gegeben; so ist dann auch dieses Wort mit den meisten ‚A’s entsanden.

Wozu ist es heute nütze? Zum Üben von Artikulation und Aussprache.

Sie kennen das Phänomen? Manche reden mit fast geschlossenem Mund. Die schöne Vielfalt der Melodien der Vokale geht da ganz verloren. Rhetorisch-ästhetisch schiach.

Wenn mir so jemand in einem Rhetoriktraining begegnet, lasse ich gerne Vokale üben. Das macht Spaß.

Beim A üben wir zum Beispiel, daß wir den Mund wirklich weit öffnen, wie die kleinen Vogeljungen im Nest, wenn die Vogelmama mit dem Regenwurm im Schnabel gelandet ist: Panamakanalskandal.

Beim O üben wir, den Mund ganz ganz rund zu machen und die O-Luft so richtig hinausströmen lassen, beim Üben ganz übertrieben rund.

Und weil ich jetzt den Panamakanalskandal kenne, werde ich die Vokale das nächste Mal so üben lassen, am liebsten im Chor. Stimmen Sie mit ein, laut und mit Inbrunst:

Panamakanalskandal. Penemekenelskendel.Pinimikinilskindil. Ponomokonolskondol. Punumukunulskundul. Pänämäkänälskändäl. Pönömökönölsköndöl. Pünümükünülskündül.

Und jetzt ganz laut in Ihrem Großraumbüro und in der Produktionshalle. (Rechtlicher Hinweis: Die Redemanufaktur haftet für keine Produktionsausfälle.)

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