Harnoncourt kommt in meine Zitatensammlung

Géza Ákos Molnár 9. März 2016


Redenschreiber sammeln Zitate und Geschichten. Sie machen glücklich, wenn man sie hat, wenn man sie braucht.

Heute habe ich „Heute“ gelesen. Manchmal findet man auch in diesem Billig-Boulevard-Blatt etwas zu lesen, das einen wirklich begeistert.

Heute war es ein Satz, den Harnoncourt einer nach Eigendefinition „Klatschreporterin“ gesagt hat, als sie ihn kritisiert hatte.

So erzählt es uns Christiane Tauzher:

„Also sagte ich das Erste, was mir durch den Kopf ging:

‚Die Ouvertüre habe ich gar nicht wiedererkannt, so langsam, wie Sie sie dirigiert haben.’

Die Schar um mich verstummte. Harnoncourt sah mich ungläubig an … Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, sagte Harnoncourt einen wertvollen Satz, der mich seither begleitet:

‚Ihre Kritik prallt an mir ab wie Wasser an einer Himbeere.‘“

Nikolaus Harnoncourt ist vor ein paar Tagen am 5. März 2016 verstorben.

Ronald Reagan kommt noch einmal in meine Zitatensammlung.

Nancy Reagan ist nur einen Tag nach Harnoncourt gestorben.

In einem Fernsehbericht war sie neben Ronald Reagan zu sehen, es wird wohl bei einem Fest gewesen sein. Ronald Reagan, coram publico und vor laufender Kamera, an seine geliebte Frau Nancy gewandt, sagt in ihre Augen blickend:

„I thank you for being you.“

Sagte er weniger, es wäre unendlich schade gewesen. Sagte er in aller Öffentlichkeit als Ehemann seiner Ehefrau mehr, er wäre fast distanzlos geworden. So war’s genau gut:

„I thank you for being you.“

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