Ich wähle die Freiheit. Mein letzter Beitrag über’s Gendern.

Géza Ákos Molnár 29. November 2015


Warum erwähne ich das Thema hier das letzte Mal?

Nun, ich tu’s, weil unsere glorreiche Armee sich auch dem Feminismus ergeben und einen Sprachleitfaden herausgegeben hat.

Was konkret hat das Faß zum Überlaufen gebracht?

Nicht nur die Menschen sollen gegendert werden, sondern auch Dinge! Damit ist die von manchen gut gemeinte Idee des Genderns endgültig zur bevormundenden und sprachpolizeilich kontrollierenden Ideologie geworden; sie erfüllt die Merkmale einer Gesinnungsdiktatur. 

Ein Beispiel: „Mannschaftstransportwagen“. Das darfst Du nicht mehr sagen. „Mannschaft“ darfst Du auch nicht mehr sagen. „Mannstunde“ detto. 

Du sollst „Personenstunde“ sagen. Denn „Mann“ ist böse. Auch in der Armee.
Sogar „man“, das nun wirklich null komma null mit dem „Mann“ zu tun hat, hinterfragt man. Unglaublich.

Exkurs:

Ich habe in einem ungarischen Aufsatz über die Revolution von 1956 gelesen: Oktroyierte Querschnittsmaterie aller universitären Disziplinen war der Marxismus-Leninismus. 

Auf der Uni für Bodenkultur hat ein Professor Technisches Zeichnen gelehrt, was nun mit Marxismus-Leninismus überhaupt keine Berührungspunkte hat. Wie hat er das Problem gelöst? 

Er hat auf alles, was er gezeichnet hat (Brücke, Seilbahn, Straße, Maschinen) Strichmännchen dazugemalt und zum Beispiel gesagt: „Und auf dieser Brücke gehen nun Menschen und unterhalten sich angeregt über Marxismus-Leninismus.“ 

Die Diktatur hatte übertrieben, alle haben nur mehr den Kopf geschüttelt, die Umsetzung der Befehle hat dazu geführt, daß alle nur mehr angewidert waren oder sich lustig gemacht haben. Der Marximus-Leninismus hat kein Herz mehr gewonnen und keinen Verstand mehr überzeugt. In den Köpfen der Menschen hat er sich in eine lächerliche Karikatur dünner, dummer Strichmännchen verwandelt. Macht hat er nur mehr mit Gewalt und Zwang erhalten können. 

Eine der oktroyierten Querschnittsmaterien heute ist der alles gendernde Feminismus. Würde unseren Generälen wenigstens was ähnlich Lustiges einfallen wie dem Professor die Strichmännchen eingefallen ist. Oh Schreck: Strichmännchen hat er gezeichnet! 

Wir können es auch positiv sehen! 

Das Positive ist: Den Bogen haben sie per Übertreibung des Ganzen nun wirklich überspannt. Und ich sehe es überall, wo das in Rhetorikseminaren zum Thema wird:

Die Stimmung ist gekippt. Gendern nervt nur mehr. Und zwar beide: Männer und Frauen. Nur das Bundesheer will es auch noch unbedingt ausprobieren. Das ist die Lage und für mich das auslösende Moment für zwei Entschlüsse.

Mein Entschluß: Ich beende die Debatte hier. Was ich dazu geschrieben habe, habe ich geschrieben. Die Verflüchtigung eines verkrampften Feminismus nimmt auch so ihren Lauf. Die Menschen spüren, daß das alles nur mehr Unfug ist.

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