Sogar Volker Bertelmann (57) tut es.

Géza Ákos Molnár 5. März 2023


Wer ist Volker Bertelmann? Er ist ein deutscher Komponist.

Was tut er? Wenn er nicht gerade komponiert, bereitet er jetzt eine Rede vor. Noch dazu eine, von der er noch gar nicht wissen kann, ob er sie überhaupt halten wird.  

Warum weiß er das nicht? Weil die von ihm komponierte Musik zum Film „Im Westen nichts Neues“ für den Oscar einstweilen nur nominiert ist. 

Ob er nun den Oscar auch gewinnt, das erfährt er erst wenige Augenblicke, bevor er im guten Fall auf die Bühne muß. Muß er auf die Bühne, ja dann muß er auch reden. Nicht einfach so, sondern vor vielen, vielen Millionen Menschen. 

Was für eine Gelegenheit!

Ich mag den Herrn Volker Bertelmann schon alleine dafür, daß er es tut: Er bereitet sich auf seine Oscar-Dankesrede vor. 

Warum betone ich das? 

Ich betone das, weil ich gerade unter den Dankesreden nach Preisverleihungen dermaßen viel Gestammel und Phrasenreden gesehen habe. Und ich betone das, weil ich auch sonst bei Firmenevents und dergleichen dermaßen viele nichtssagende, blubbernde und lobhudelnde, schmalztriefende Reden von Topmännern und Topfrauen gehört habe, daß mir das sprichwörtliche Geimpfte aufgegangen ist.

Worin liegt die größte Gefahr? 

 Am gefährlichsten ist es, wenn man glaubt, das Danken und das Loben seien eine leichte Sache. „Reden fällt mir leicht.“ Oder: „Auf der Bühne wird mir dann schon einfallen, was ich sage.“ „Improvisieren kann ich gut.“ Oder auch: „Ich war noch nie um ein Wort verlegen.“ Und: „Je spontaner, desto authentischer!“  Das sind die Sätze, die ich Redner schon oft sagen gehört habe. Schade. Denn in den meisten Fällen haben sie sich dann unter ihrem Wert verkauft und ihren Hörern weniger Respekt erwiesen, als geboten und nötig. Volker Bertelmann ist dieser Gefahr sicher nicht erlegen, ein Großer seines Fachs beweist Respekt und bereitet seine Rede zeitgerecht und gut vor.

Inwiefern ist Vorbereiten wichtig?

Warum tut Volker Bertelmann das Richtige?

  • Sicher ist sicher. Das mit dem Improvisieren kann ja auch schiefgehen. Sich zu blamieren ist eine verdammt unangenehme Sache. Ich schreibe das aus eigener Erfahrung.
  • Die Oscar Dankesrede darf nur 45 Sekunden lang sein. Je kürzer die Redezeit, desto präziser muß er sie nützen. Jedes einzelne Wort muß sitzen.
  • So viele oder so bedeutende Menschen haben ihm noch nie in seinem Leben zugehört. Was für eine Gelegenheit. Und die soll er verpassen? Nie im Leben. Nütze die Gelegenheit, so gut Du nur kannst.
  • Grad der Dank kann ganz leicht wie eine hohle Phrase daherkommen. Er muß ihn daher so einpacken, daß ihn ihm alle als ehrlichen Dank abnehmen. Er muß sich etwas Einzigartiges einfallen lassen und etwas Großartiges vorbereiten.
  • Er muß den Menschen, die jetzt gespannt auf ihn gewartet haben, etwas richtig Gutes bieten. Inhaltlich, gefühlsmäßig, motivationsmäßig. Das gebietet ihm schon der Respekt vor dem Anlaß und vor den Menschen hier.

An die talentierten Redner

Liebe Leser. Wissen Sie, wer am meisten gefährdet ist, sich schlampig oder gar nicht auf seine Rede vorzubereiten? Das sind die begabten Redner.

Die, die sich schwer tun zu reden, sind meistens die, die sich am besten vorbereiten.

Liebe Talentierte, liebe Top-Leute! Wenn es sogar der für den Oscar nominierte Volker Bertelmann tut, tun Sie es doch auch! Bereiten Sie sich auf Ihren Auftritt top vor. 

Wozu? Damit Sie weder blubbern noch plappern, sondern ganz im Gegenteil: damit Sie brillieren. 

Brillieren tun Sie, wenn es Ihnen gelingt, mit Ihrer klugen Botschaft Ihre Hörer in den Bann zu ziehen, ihre Hirne und ihre Herzen gleichermaßen zu gewinnen.

Liebe Leser, haben Sie gerade eine Rede vorzubereiten? Ich unterstütze Sie sehr gerne dabei, sie inhaltlich vorzubereiten und rhetorisch gut einzuüben. 

Der Applaus Ihrer Hörer wird Sie ungemein freuen.

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