Géza Ákos Molnár 11. November 2015
Er war gewiß ein Staatsmann: Ein Verantwortungsethiker, der im Unterschied zu den meisten heute Regierenden gewußt hat, welche Aufgaben ein Staat und welche Verantwortung ein Staatenlenker hat.
Das haben wir auch in seinen Reden stets gespürt.
Aus Anlaß seines Todes hat der Redenschreiber Helmut Schmidts, Herr Thilo von Trotha, diese Zeilen geschrieben und über den „Verband der Redenschreiber der deutschen Sprache“ veröffentlicht:
„Ich habe sechs Jahre lang als Redenschreiber für Helmut Schmidt gearbeitet. Das hieß harte Arbeit am Tage und oft Besprechungen in tiefer Nacht.
Habe ich ihn dabei umfassend kennen gelernt? Wohl nicht, denn er war ein verschlossener Mann. Aber ich habe ihn mehr als nur schätzen gelernt.
Seine fast jungenhafte Art, wenn er etwa sagte: ,Zum Redner gehören auch schauspielerische Fähigkeiten und die habe ich.’ Und dabei seinen kurzen Finger fröhlich in die Luft hielt.
Oder seine hinter männlicher Herbheit durchschimmernde Feinfühligkeit, wenn er sich nach einer kleinen Grobheit vom Vortage mit einem ‚Das war auch nicht das Beste‘ entschuldigte.
Es ist ein großer Politiker, ein beachtlicher Denker und eindrucksvoller Mensch gestorben. Wir alle haben Grund zur Trauer.“
Schlagwörter: Helmut Schmidt, Thilo von Throta, Nachruf, Redenschreiber, Redner.
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