Géza Ákos Molnár 24. Mai 2017
„Dieser Tage konnte ich mich im Parlament von der sogenannten „Qualität“ der heimischen Abgeordneten überzeugen. Und angesichts dieses Sammelsuriums von Abstimmungsvieh, Siebenschläfern und Hinterbank-Lemuren, die rhetorisch bereits beim ersten Satz am Rednerpult schwer verunfallen, ersuche ich die Parteichefs der wahlwerbenden Listen, bei der kommenden Nationalratswahl Folgendes zu berücksichtigen:
… Das Wort Parlament kommt vom französischen „parler“ und bedeutet Unterredung und Diskussion. Das Parlament ist kein „Lesament“, es wäre daher wünschenswert, wenn Sie statt der bisherigen Grammatikmörder und verbalen Tachinierer im Nationalrat endlich Personen nominieren [sic!], die wenigstens imstande sind, unfallfrei zu reden und ihre eigenen Reden geistig zu verstehen.“
Gerald Grosz, Abg. z. NR a.D., in seinem Leserbrief an die „Krone“, 21.05.2017, S.33
Wer meine Kritik politischer Reden kennt, weiß, dass ich in diesem Forum scharf unterscheidend nicht die parteipolitische Ausrichtung des Redners, sondern seine rhetorische Qualität vor Augen habe.
In diesem Kontext: Gerald Grosz gehörte zu einer rhetorisch gesehen tatsächlich starken Truppe von Politikern, zu der ich Peter Westenthaler, Ewald Stadler, Herbert Scheibner, Jörg Haider und Josef Bucher zähle. Ich habe gerade nachgesehen: auf youtube gibt es von allen Genannten Reden zu sehen.
Historisch interessant, rhetorisch relevant.
Das Zitat oben kommt also aus rhetorisch sehr berufenem Munde. Und es trifft die Sache gut. Rhetorische Ausnahmen der guten Art gibt es in unserm Parlament. Aber in einem demokratischen Parlament sollte die rhetorische Ausnahme der schlechte Redner sein, nicht der gute.
Schlagwörter: Gerald Grosz, Peter Westenthaler, Ewald Stadler, Josef Bucher, Jörg Haider, Herbert Scheibner, Rhetorik, QUALITÄT, Redner, Zitat, Parlament, Politik.
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