Géza Ákos Molnár 2. Oktober 2015
Wenn ich die Zeitung lese und wenn ich fernsehe, dann habe ich immer meine Papierkärtchen und einen Bleistift griffbereit.
Wozu? Damit ich gute Sätze sammeln kann.
Ein guter Redner ist ein fleißiger Sätzesammler. Denn gute Sätze würzen Reden. Wenn ich eine Rede schreibe, blättere ich in meiner Sätzesammlung und schaue nach, ob sich etwas findet, das jetzt gut paßt.
Ein Blick hinter meine Kulissen? Was habe ich in den letzten Tagen notiert?
Am letzten Wochenende gleich ein paar Zitate auf einmal aus einer Zeitung. Da berichten sie, daß der US-Basketballspieler Yogi Berra im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Ich hatte von ihm noch nie gehört.
Von seinen Sagern her zu schließen, muß er ein köstlicher Mann gewesen sein.
Zitate Yogi Berra:
Zitat aus einer Pressekonferenz mit Frau Prof. Dr. Johanna Wanka:
„Ach – jetzt muß ich addieren.
Also: 13 und 15 und [sie murmelt und tüftelt leise vor sich hin] – 55.
Fünfundfünzig krieg ich hier raus.
Aber ich kann mich verrechnet haben.
Ich kann zwar eigentlich rechnen, aber ich rechne sonst weniger mit Zahlen.“
Wer ist Frau Prof. Dr. Johanna Wanka? Und was ist ihr Geheimnis? Womit rechnet sie denn sonst so?
Sie ist der Bundesbildungsminister Deutschlands, und sie ist studierte Mathematikerin. Ihr Geheimnis, womit sie sonst so rechnet, bleibt ihr Geheimnis.
Es wird einmal die Reden geben, die diese Zitate würzen werden. Darauf freue ich mich heute schon.
Wenn Sie Redenschreiber oder Redner sind: Sammeln Sie Zitate!
Zitate machen glücklich, wenn man rechtzeitig darauf schaut, daß man sie hat, wenn man sie braucht. (Frei nach Joschi Kirschner, der diesen Satz als Werbeslogan über Geldsparen gesagt hat.)
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