Du sollst nicht „Arztbrief“ sagen!

Géza Ákos Molnár 2. Oktober 2015


Tatsächlich. Das ist ein Gebot, dem Folge zu leisten ist. Zumindest von allen, die bei der Stadt Wien angestellt sind.

Der Frauenstadtrat, Frau Sandra Frauenberger, und der Magistratsdirektor, Herr Erich Hechtner, haben den Genderleitfaden im Sommer auf den Weg gebracht.
Sie sehen das lustige traurige Dokument, das viel Arbeitszeit und unzählige Sitzungen erfordert und viel Steuergeld gekostet haben muß, unten angehängt.

Das mit dem bösen Wort „Arztbrief“ steht auf Seite 9.

„Im alltäglichen Sprachgebrauch gibt es viele Begriffe, die neutral wirken, aber sich eigentich nur auf die männliche Form beziehen… Auch hier gibt es bessere Lösungen, die Frauen sprachlich nicht ausschließen.
Beispiele:
Statt: ‚…gefordert sind kaufmännische Fähigkeiten…’
Besser: ‚…gefordert wird wirtschaftliches Verständnis bzw. Kostenbewusstsein…’
Statt: ‚Arztbrief’
Besser: z.B. ‚Entlassungsbrief’ oder ‚medizinischer Abschlussbericht’ oder ‚medizinisches Gutachten.’“ 

Wer Lust hat, lese die vielen Details der 19-seitigen Wiener Genderideen. Ein Dokument zum Vorlesen im Kabarett. Herr Niavarani, machen Sie das mal? 

Ideologische Argumente gibt es für und gegen das Gendern.

Grammatikalische (generisches Maskulinum u.a.) und rhetorische Argumente (Wirkungsstärker / Wirkungsschwächer u.a.) gibt es nur gegen das Gendern.

Ich will das hier nicht weiter ausführen. Wer „Gendern“ ins Suchfeld eingibt, findet relevante Hinweise auf schlagkräftige, weil fundierte Argumente. Zuhauf.

„Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“

Darum heute nur ein paar Zitate, die zeigen, daß Gendern in der Praxis nicht funktioniert, wenn es zu einem gedankenlosen rituellen Herunterspulen leerer Floskeln geworden ist.

  • Staatssekretär Harald Mahrer, sagt ausgerechnet im Konnex von Bildung für unsere Kleinen: „Kinderinnen und Kinder.“
  • Bürgermeister Andreas Babler, Traiskirchen, erzählt uns: „30% der Kollegen sind Wählerinnen geworden.“
  • Caritas Präsident Michael Landau erwähnt „Beamtinnen und Beamte“ in einem Atemzug mit „Bezirkshauptleuten und Bezirkshauptfrauen“.
  • Grünen Mann Alexander Van der Bellen erzählt von „Abgeordnetinnen und Abge“ und bricht dann doch ab, weil er ein kluger Mann ist und darum auch lachen kann über das Abstruse des Genderns, das denn dann doch zu weit führt.

Was ich allerdings noch nie gehört habe: „Terroristinnen und Terroristen. Verbrecherinnen und Verbrecher.“ Ist das nicht komisch? 

Fazit: Wollen Sie mit Ihrem Reden wirklich wirken und etwas Wichtiges rüberbringen? Dann lassen Sie die Finger, besser gesagt: lassen Sie Ihre Zunge vom Gendern. 

3 Gründe:

  • Gendern nervt die Hörer
  • Gendern ist eine Stolperfalle sondergleichen und
  • Gendern sabotiert Ihre Botschaft und Wirkung.

Quelle: Leitfaden für geschlechtergerechtes Formulieren und eine diskriminierungsfreie Bildsprache

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