Loriot vor 40 Jahren. Diesmal ganz im Ernst, über Information und Manipulation.

Géza Ákos Molnár 9. Jänner 2020


Loriot formuliert druckreif und präzise, wann seiner Überzeugung nach Nachrichtensprecher unprofessionell und wann sie professionell arbeiten.

Geschichtlich interessant, daß dies schon 1979 ein brisantes Thema war.

Inhaltlich eindeutig. Er legt offen, aus wessen Interesse heraus er spricht (dem des Fernsehkunden) und welchen Qualitätsmaßstab er an die TV-Nachrichteninformation legt: Professionalität zeigt sich in der Ausgewogenheit der Information. Die ist übrigens vom Rundfunkgesetz auch vorgesehen.

Rhetorisch brillant. Klare Ansage mit klarem Anspruch, scharfer Klinge, spannend pointiert. Daß er auch den Nerv trifft, zeigt das verlegene Lachen der überraschten Moderatorin der Talk-Show und der brandende Applaus des Publikums für ihn. 

Beispielhafte Zitate, willkürlich ausgewählt: 

„Insgesamt aber ist der richtige Platz eines Fernsehmachers zwischen allen Stühlen – jawohl – und nicht auf denselben.“

„Wenn einer im Fernsehen das Unmögliche nicht leisten kann, dann soll er es lassen.“

Nachtrag 2021: Das Video ist nicht mehr verfügbar – „cancel culture“ ist die Devise des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks, in unserm Fall der NDR. Nicht youtube hat zensuriert, NDR /Studio Hamburg hat zensuriert.

Ich habe im Internet das betreffende Video im facebook-Profil einer Schweizer Partei wiederentdeckt. Da niemand wissen kann, wie lange es dort nocht aufrufbar ist, habe ich die historischen Ausführungen von Herrn von Bülow transkribiert. 

Sie können das Video hier sehen und das Transkript hier lesen. 

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