Géza Ákos Molnár 13. März 2017
Es ist schon riskant, was Frau Frauke Petry hier wagt.
Sie schickt sich an, in vollem Saal vor ein paar hundert Leuten eine Rede zu halten. Bevor sie beginnt, liest sie einen Flugzettel vor, den Gegner der AfD verteilt hatten.
Sie will dem, was da zu lesen ist, auf den Grund gehen.
Sie ruft anwesende Gegner auf, nach vorne zu kommen, um die Vorwürfe (z.B. die AfD möchte die Frauen zurück an den Herd schicken und sie sei homophob) Punkt für Punkt durchzugehen. Sie ruft Flugzettelverteiler auf, ihren Standpunkt zu erklären. Ein paar melden sich und gehen nach vorn.
Ganz Naturwissenschafter, sucht Frau Petry im ersten Schritt nach den Quellen und nach den Belegen für die Dinge, die am Flugblatt stehen:
„Sie wiederholen die Hypothese, das ist gut, aber nun sagen Sie uns, wo Sie das begründet sehen.“
Das ist ihr roter Faden in der Auseinandersetzung mit ihren Gegnern. Das führt freilich noch nicht zum Überzeugen der Gegner, aber es führt zu einer wichtigen Klärung: Ist das, was da geschrieben steht, überhaupt wahr?
Der zweite Schritt ist dann logischerweise die Klärung der nächsten Frage: „Was ist nun auf Grundlage klarer Quellen wahr? Was vertritt denn die AfD in bezug auf z.B. Frauen und Homosexualität tatsächlich?“
Und danach erst, im dritten Schritt, kann man sich endlich, endlich tatsächlich heftig um weltanschauliche Positionen streiten. Das ist, was Frau Petry hier anzustreben scheint.
Das Forum, in dem sie das umsetzen wollte, war denkbar schwierig:
Das ist nun Teil des politischen Spiels, ob man es mag oder nicht.
Grundsätzlich gilt freilich:
Je emotionsgeladener die Lage ist, desto wichtiger ist Präzision in der Sache.
Mein Gesamteindruck im Blickwinkel dieses Grundsatzes:
Schlagwörter: Politik, Diskussion, AfD, Frauke Petry, Video, Tipp, Emotion.
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