Géza Ákos Molnár 11. September 2019
Pein oder Bein? Eingeweide oder Eingeweihte? Unbekleidete oder Unbegleitete? Ente oder Ende?
Ist es Ihnen auch gleich aufgefallen? Wenn man diese Begriffspaare liest, dann bemerken wir sofort, wie wichtig es ist, die Dinge auch richtig auszusprechen. Sonst reden wir uns in ein Schlamassel hinein oder, im bessern Fall, wir bringen unsere Zuhörer an ganz unpassender Stelle zu lautem Lachen. Und dann fasse einmal wieder Tritt!
Das ist einer der Gründe, warum es wirklich gut ist, wenn wir laut und vernehmlich üben, was wir unserm Publikum vorhaben, zu sagen.
Selbst professionelle Nachrichtensprecher (zumindest die guten) lesen ihre Texte vor der Sendung laut durch. Sie wissen nämlich ganz genau, in welche Fallen uns die deutsche Sprache mit ihren Lauten lockt.
Daher: Pannen vermeiden, damit wir unsere Hörer nicht auf falsche Bahnen locken, was viel schneller passieren kann, als uns lieb ist.
Die Moral aus dieser G’schicht? Üben, laut üben, und noch einmal laut üben.
Ich habe in Eckermanns Gesprächen mit Goethe eine Sammlung köstlicher Andekdoten über lustige Versprecher gefunden.
Goethe und sein Vertrauter Eckermann unterhalten sich gerade über die Folgen undeutlichen Sprechens. Und weil sie grad in Stimmung sind, wetteifern sie geradezu mit ihren Geschichten über lustige Mißverständnisse, die nur auf schlampigem Reden beruht haben. Immerhin, zum Gaudium des Publikums hat es in diesen Fällen allemal gereicht.
Haben Sie gewußt, wen Goethe zu den größten Meistern des undeutlichen Redens gezählt hat? Die Sachsen, die Schwaben und die Österreicher.
Die Anekdoten von Goethe und Eckermann
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