Géza Ákos Molnár 7. Juni 2023
Zu gendern ist nur dann ratsam, wenn ein Redner seinen Hörern bewußt auf die Nerven gehen will.
Also, damit es alle und allinnen hören: Zu gendern ist nur dann zu empfehlen, wenn ein*e Redner*in seine/ihre Hörer*innen absichtlich nerven will.
Ich zitiere aus einem Bild-Interview vom Sonntag, den 4. Juni 2023, weil mir die logischen Argumente des Politikers gut gefallen:
In der Ukraine herrscht Krieg, und wir kümmern uns um Nebensächlichkeiten wie gendergerechte Sprache. Das ist doch absurd.
Bild: Wird in Sachsen-Anhalt gar nicht gegendert?
Haseloff: Sachsen-Anhalt ist das Land von Martin Luther. Der hat über die Sprache unsere Kulturnation schaffen können, weil er den Menschen aufs Maul geschaut hat. Und nicht, weil er ihnen vorgeschrieben hat, wie sie zu sprechen haben.
Die große Mehrheit der Menschen lehnt Gender-Sprache ab, so was muss man in einer Demokratie akzeptieren. Im Übrigen gelten die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung.
Bild: Stört es Sie, wenn im Fernsehen gendergerecht gesprochen wird?
Haseloff: Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum im Fernsehen gegen die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung eine nicht den Regeln entsprechende Sprache gesprochen wird. Es gibt schließlich einen klaren Bildungsauftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Reiner Haseloff, römisch-katholisch, ist in der Lutherstadt Wittenberg zu Hause. Er beruft sich immer wieder einmal auf Martin Luther, den großen Reformator und Bibelübersetzer.
Natürlich muß ich bei aller Freude über diese Argumente nüchtern festhalten, daß Haseloffs Partei in der Praxis gar nichts gegen das nervende Gendern und die Gendervorschriften in seinem Bundesland tut und jeden Antrag gegen das Gendern im Landtag abwehrt. So wichtig ist ihm das in der Praxis doch nicht.
Aber immerhin: Reiner Haseloff kennt kluge sprachliche, demokratische und pragmatische Argumente für das ganz normale deutsche Reden und Schreiben und spricht sie auch offen aus.
Das ist heutzutage eh auch schon sehr viel wert im Angesicht des massiven totalitären Gesinnungsdrucks, den ARD, ZDF, ORF, viele börsennotierte Konzerne, NGOs und weite Teile der Politik auf Multiplikatoren ausüben.
„Dem Volk auf’s Maul zu schauen,“ ist für jede Rede wichtig. Willst Du etwas bewirken mit Deine Rede und nicht nur etwas gesagt oder abgelesen haben, dann ist’s gut, die Sprache der Hörer zu kennen und sie nachzuempfinden. Nur so kannst Du es ihnen leicht machen, Dir gerne zuzuhören. Das ist so logisch, daß man sich wirklich fragt, warum CEOs, Vorstände, Gewerkschafter, Journalisten, Politiker, Funktionäre in Kammern und Kirchen überhaupt gendern.
Womögich sind die einzigen Antworten auf die Frage diese hier:
a/ Sie sind gezwungen oder genötigt, es droht ihnen tatsächliches Ungemach, wenn sie nicht gendern.
b/ Sie sind politische Opportunisten, Mitläufer und möchten weniger ihren Hörern als den Mächtigen und Einflußreichen gefallen. Oder:
c/ Sie tun es, damit sie uns damit aus ideologischen Gründen etwas eintrichtern und überstülpen und damit sie unsere Gehirne gründlich waschen.
Ich fang‘ erst gar nicht an mit dem Gendern. Die deutsche Sprache ist mir zu schön. Und meine Leser und Hörer sind mir zu wertvoll, als daß ich sie mit dieser holprigen Genderei nerven wollte. Lieber schau‘ ich dem Volk auf’s Maul.
Außerdem, frei nach Reiner Haseloff: Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich zu sprechen habe.
Und Sie?
Nachtrag am 11. Juni 2023:
Gerne reiche ich zwei aktuelle Informationen nach, die ich erhalten habe:
1/ In Österreich liegt im Zeitraum 19. bis 26. Juni 2023 ein Volksbegehren gegen den Zwang zum Gendern auf.
Es müssen zum Beispiel Studenten ihre wissenschaftlichen Arbeiten gendern. Wer nicht gendert, dessen Note wird herabgestuft. Im Grenzfall kann das dazu führen, daß man negativ beurteilt wird, nur weil man gegendert hat.
Ideologie sticht die in der Verfassung garantierte Meinungsfreiheit und die im Staatsgrundgesetz garantierte Freiheit der Wissenschaft.
Da ich ein Verfechter der Freiheit der Rede bin, unterschreibe ich das Volksbegehren.
2/ Im Internet ist derzeit eine von Sprachwissenschaftlern intitiierte Aktion gegen das Gendern im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk & Fernsehen online:
„Aufruf: Wissenschaftler kritisieren Genderpraxis des ÖRR.“
Derzeit ist es auch im ÖRR in Deutschland und in Österreich so: Ideologie sticht wissenschaftliche Argumente und den Respekt vor der Mehrheit der zahlenden Kunden.
Ich habe diese Petition heute unterschrieben. Wenn Sie meine Meinung in bezug auf das Gendern teilen, unterschreiben Sie hier bitte auch. Vielen Dank.
Link: https://www.linguistik-vs-gendern.de/
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