Géza Ákos Molnár 27. September 2017
Zum Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe (26.09.2017), haben schon 578.612 Menschen auf das 14 Tage junge Video zugegriffen.
Alexander Jorde. Ein blutjunger, bisher völlig unbekannter Mann.
Sensationell, wie er da Angela Merkel in der Wahlarena vor Millionen Fernsehzuschauern eine kritische Frage stellt.
Ich beziehe mich jetzt hier nur auf seine 1. Wortmeldung (auch die zweite ist sehr beachtlich). Bitte sehen wir sie uns zuerst an, von 0:00 bis 1:10.
Herr Jorde trifft das Herz des Publikums mit seiner eleganten, ehrlichen Art und der sehr schlichten und klugen Struktur seiner Wortmeldung.
Ich habe diese kleine Rede auch mitgeschrieben, um dem Geheimnis dieser Kraft auf die Spur zu kommen und das Ganze sichtbar zu machen.
Es sind 23 Sätze. 16 von 23 sind einfache und kurze Hauptsätze.
Nur 7 von 23 haben je 1 ebenso einfachen Gliedsatz.
Nur 1 einziger Satz von 23 hat 1 Gliedsatz plus 1 Einschiebung („sag‘ ich mal“).
Die Struktur ist verblüffend:
Und das Ganze hat Jorde so formuliert, dass Türen für den Dialog offen bleiben („ich finde“, „in meinen Augen“, keine konkrete Zahl beim Lösungsvorschlag „Quote“) und zugleich Eindeutiges glasklar festgehalten bleibt („Aber das ist nicht so. Das ist absolut nicht so.“).
Herr Jorde hat sich auf die 1 Minute Redezeit präzise und klug vorbereitet.
Respekt, Herr Jorde! Empathisch, engagiert, eloquent!
Schlagwörter: Auftritt, Politik, Alexander Jorde, Angela Merkel, Wortmeldung, Video, rede, Struktur, Tipp.
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