Alice Weidel, wie machen Sie das mit Ihren Reden?
Mögen, ich meine politisch mögen, tut sie außerhalb ihrer eigenen Partei niemand im Deutschen Bundestag. Ihre Reden ernstnehmen tun sie mittlerweile wohl alle.
Das Gewicht ihres rhetorischen Talents konnte jeder erahnen, der am 13. November 2024 mitbekommen hat, daß sie im Bundestag ihre Gegner, die Journalisten auf der Galerie, Abgeordnete aus allen Parteien und sogar den Bundeskanzler Scholz zum herzlichen Lachen gebracht hat.
Der Ersatz-Scholz
Womit? Mit ihrer genialen Wortschöpfung Ersatz-Scholz. So hat die AfD-Chefin Alice Weidel in der Parlamentsdebatte anläßlich des Scheiterns der Ampelkoalition am 13. November 2024 den CDU-Chef Friedrich Merz bezeichnet, der sich anschickt, Nachfolger Scholzens zu werden.
Mit ihrem Ersatz-Scholz hat Alice Weidel ihre Überzeugung in einem einzigen Wort zusammengefaßt, wonach sich mit der Kanzlerschaft Merzens überhaupt nichts entscheidend ändern werde im Deutschen Lande. Der Chefredakteur der Schweizer Die Weltwoche, Roger Köppel, war von der Rhetorik der AfD-Fraktionsvorsitzenden so angetan, daß er in einem ausführlichen Interview gleich nach der Parlamentsdebatte auch rhetorisch relevant nachgefragt hat.
Wie bereitet sich Alice Weidel auf die Reden vor?
Weil das nur ganz, ganz selten vorkommt, daß ein Journalist einen Politiker fragt, wie genau er denn so eine Rede vorbereitet und wie er das am Rednerpult im Angesicht von so viel tiefer Ablehnung mental packt, will ich Ihnen diese Passage des Gesprächs unbedingt zeigen.
Die Fragen und die Antworten sind so klar und plausibel, ich brauche sie Ihnen nur zu zeigen, ohne sie nachher noch zu kommentieren. Unter dem Video finden Sie noch mein Transkript dieses Interviewausschnittes verlinkt.
Ich wünsche Ihnen interessante Minuten mit Roger Köppel und Alice Weidel! Siehe bitte den Abschnitt TC 20:22 bis TC 24:47.
Möchten Sie diese Passage des Interviews lesen oder verteilen? Sie finden das Transkript hier
Weidels Rede am 13. November 2024
Wenn Sie möchten, sehen Sie hier die ganze Rede, die Gegenstand dieses Interviews der Die Weltwoche war. Wenn Sie nur die Passage mit dem Ersatz-Scholz anschauen möchten, sehen Sie im folgenden Video am besten TC 5:51 bis TC 6:05.
